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Ein Intendant namens Claus Ehwitz redet wie Carl von Clausewitz, ein Bühnenbildner namens MacYavalley wie Niccolò Machiavelli, eine Dramaturgin namens Maja Kowski wie Wladimir Majakowski. Sprachmann, der Autor des aufzuführenden Stückes, scheint selbst aus etlichen Personen zusammengesetzt, zur Hälfte jedenfalls aus einem berüchtigten Kärntner Politiker, zu einem kleineren Teil vielleicht aus Manfred Moser. Er hält anfangs die Fäden in der Hand und verschwindet, als ihm die Geschichte über den Kopf wächst. Sein Gegenspieler, der Ägypter, steht bis zuletzt so vollendet da, dass man schon zufrieden wäre, wenn man nur ein wenig von ihm geerbt hätte. Dieser Ägypter, wahrlich eine geheimnisvolle Figur, verkauft Zeitungen auf einer vielbefahrenen Kreuzung; in seinem tiefsten Inneren ist er wohl ein Gelehrter, der trotz seiner Zurückhaltung das Epizentrum dieses Romans darstellt.Die Ereignisse jedenfalls überschlagen sich. Eine »Uraufführung« wird vorbereitet: Die Nibelungen, groß angepriesen und vermarktet als »Sieg und Frieden«. Das Unternehmen scheitert, trotzdem finden irgendwie und irgendwo mehrere »Uraufführungen« desselben Stücks statt. Ein »Urtext« wird entdeckt, nochmal die »Urnot «, jedoch zweifach, an verschiedenen Orten, einmal auf dem freien Markt, einmal im Computer. Original und Kopie, geistiges Eigentum und geistiges Diebesgut sind kaum unterscheidbar.In den Dialogen, die den Roman bestimmen, folgen die Worte Schlag auf Schlag, präzise abgehackt, mehr Rhythmus, aber auch von hintergründiger Melodie; das Stimmengewirr scheint manchmal ohrenbetäubend - unheimlich, wie Manfred Moser dem stillen Medium der Literatur Tonalität verleiht. Was wahr erscheint, liegt zwischen dem Realen und dem Surrealen, begrenzt durch nachvollziehbare und überprüfbare Ereignisse in Zeit und Raum, aber unbegrenzt in ihrer Dynamik.Der Sprachphilosoph Manfred Moser hat bis zuletzt an diesem so formbewussten wie ausufernden Roman gearbeitet, der nun zu seinem Vermächtnis wurde. Er starb im Dezember 2022.