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Gab es im Mittelalter uberhaupt Toleranz als Gegenstand der Theologie und Literatur? Und wenn ja, welches sind die Grundlagen mittelalterlichen Toleranzdenkens? Welche dichterischen Darstellungen lassen sich mit Toleranz umschreiben und welcher Art ist diese Toleranz? Dies sind die Ausgangsfragen der vorliegenden Arbeit. Zunachst wird ein uber die Epochen hinweg anwendbarer Toleranzbegriff bestimmt, sodann die spezifische Bedeutungsbreite des mittelalterlichen Wortes tolerantia, die Toleranznorm und der "Toleranzraum" im Mittelalter untersucht. Vor dem Hintergrund der im 12. bis 14. Jahrhundert ublichen Einordnung von Andersglaubigen und Fremden wird dann als zentrales Werk der Willehalm Wolframs von Eschenbach auf das Phanomen "Toleranzdenken" hin analysiert. Wolfram zeigt nicht nur konkrete Beispiele toleranten Verhaltens auf, sondern er gestaltet ein Konzept von Toleranz und Pluralitat. Vor allem die Erzahltechnik des Werkes, Werte, Meinungen und Perspektiven einander entgegenzusetzen, ist ein wichtiges Mittel, ideologische Festlegungen zu erschuttern und einen Raum fur toleranteres Denken zu offnen. Der Willehalm propagiert jedoch keinen religiosen Wertepluralismus. Wahrend ethnische und kulturelle Unterschiede sogar besonders gewurdigt werden, kann die andere Religion nur geduldet oder erlitten werden, keinesfalls gebilligt oder gar anerkannt. Die Untersuchung von dreizehn weiteren mittelhochdeutschen Dichtungen des 12. und 13. Jahrhunderts sowie der jeweiligen franzosischen Vorlagen ergibt, dass Wolframs Willehalm zwar nicht das einzige Werk ist, in dem Beispiele von Duldung der fremden Religion vorkommen, dass aber der Roman des Eschenbachers doch ungewohnlich ist, was die Kritik am Kreuzzugsdenken, die Darstellung der besonderen Achtung vor Andersglaubigen und vor allem das alle Bereiche des Werks umfassende Konzept der Vielheit angeht.In diesem letzten Kapitel wird zudem nach dem Einfluss von Entstehungszeit, Gattung und Dichterpersonlichkeit auf die Heidendarstellung gefragt. Durch die Analyse wird deutlich, dass in mittelalterlichen epischen Werken zwar haufig auf Traditionen intoleranter oder toleranter Heidendarstellung zuruckgegriffen wird, letztlich aber fur die Darstellung der Beziehung zwischen Christen und Heiden die personliche Haltung des Dichters massgebend ist.