Die Verstrickungen zwischen ethnographischen Objekten und dem deutschen Kolonialismus sind längst kein Geheimnis mehr. Der Einfluss wissenschaftlicher Expeditionen auf die Aneignung von Objekten ist hingegen weniger bekannt. In den Jahren 1912 und 1913 erforschte die Kaiserin-Augusta-Fluss-Expedition die Sepik-Region in Deutsch-Neuguinea. Anhand ausgewählter Objektbiografien aus der Ethnologischen Sammlung in Göttingen und mithilfe der historischen Provenienzforschung betrachtet Sara Müller den gesamten Kontext der Aneignung der Objekte. Sie werden so zu Zeugen von wirtschaftlicher Ausbeutung, politischen Interessen, Gewalt gegen Menschen sowie der Logistik und dem Umgang mit Objekten in deutschen Sammlungen im 20. Jahrhundert.
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