Standaard Boekhandel gebruikt cookies en gelijkaardige technologieën om de website goed te laten werken en je een betere surfervaring te bezorgen.
Hieronder kan je kiezen welke cookies je wilt inschakelen:
Technische en functionele cookies
Deze cookies zijn essentieel om de website goed te laten functioneren, en laten je toe om bijvoorbeeld in te loggen. Je kan deze cookies niet uitschakelen.
Analytische cookies
Deze cookies verzamelen anonieme informatie over het gebruik van onze website. Op die manier kunnen we de website beter afstemmen op de behoeften van de gebruikers.
Marketingcookies
Deze cookies delen je gedrag op onze website met externe partijen, zodat je op externe platformen relevantere advertenties van Standaard Boekhandel te zien krijgt.
Je kan maximaal 250 producten tegelijk aan je winkelmandje toevoegen. Verwijdere enkele producten uit je winkelmandje, of splits je bestelling op in meerdere bestellingen.
Das Lange Jahrhundert Des Aufstiegs Von Nomaden Zur Vormacht in Syrien Und Mesopotamien 286 Bis 420 / 889 Bis 1029. Beduinische Gruppen in Mittelislamischer Zeit I
Die Herrschaft von Nomaden über Sesshafte stellt eine Ausnahmeerscheinung in der mittelalterlichen Geschichte des islamischen Orients dar und führt zu einem neuartigen Verhältnis von Staat und Stamm, Stadt und Steppe. Das deutlichste Beispiel dafür ist die Vormachtstellung beduinischer Gruppen im zerfallenden Abbasidenreich. Marksteine ihres Aufstiegs sind die frühismailitischen ("qarmatischen") Aufstände um 900, die Errichtung autonomer Emirate in Hilla, Mossul, Harran, ar-Raqqa und Aleppo seit dem späten 10. Jahrhundert sowie die Allianz von 1024/29, welche die Aufteilung Syriens in drei tribale Herrschaftsbezirke bezweckte und die weiteste Entfaltung des beduinischen Machthorizonts darstellt. Kurt Franz gibt erstmals Antwort auf die seit langem offene Frage, ob und inwiefern Syrien und Mesopotamien zu jener Zeit einem Prozess der Beduinisierung unterlagen. Er konzentriert sich auf die beduinische Sichtweise und unterscheidet zwei Expansionsformen. So strebten einige Gruppen nach institutioneller Verstetigung durch dynastische Territorialherrschaften, andere wiederum hielten an mobiler Beutewirtschaft im Rahmen eines rudimentären tribalen Regimes fest. Die Beduinenemirate gehen dabei nicht, wie bisher angenommen, auf frühismailitische und bahrainqarmatische Aufstandsimpulse zurück. Vielmehr erwuchsen sie aus der Wiederbelebung der beduinischen Heeresfolge gegenüber sesshaften Lebensformen. Kritisch setzt sich Franz mit den Kräfteverhältnissen von Nomaden und Sesshaften zwischen 889 und 1029 auseinander und bewertet sie neu. Er zeigt auf, wie sich die Wechselbeziehungen von Nomaden und Sesshaften von einem Randaspekt imperialer Staatlichkeit zum Angelpunkt kleinräumlicher politischer Organisation entwickelte. Aus der herkömmlichen beduinischen Schutzherrschaft (himaya) entstand ein neues Modell indigener Herrschaft, das Steppe, Stadt und Kulturland einschloss. Unter anderen Vorzeichen als der saldjuqischen Eroberung hätte es eine regionale Alternative zur Herrschaft nichtarabischer Militärs und Militärsklaven eröffnen können. Das lange Jahrhundert des beduinischen Aufstiegs bis zur Errichtung des letzten Emirates bildet den ersten Schwerpunkt dieser auf zwei Bände angelegten Untersuchung.
Über diese Reihe: Die Reihe Nomaden und Sesshafte widmet sich einer neuen Forschungsperspektive, die historische und gegenwärtige Prozesse zu klären versucht und diese teilweise neu bewertet. Die produktive Konfrontation zwischen nomadischen und sesshaften Lebensformen ist in vielen Zivilisationen der Welt eine prägende Kraft für die Ausbildung politischer Systeme, gesellschaftlicher Ordnungen und Vorstellungswelten. Formen, Ergebnisse und Bedeutung dieser Interaktion stehen hier erstmalig im Mittelpunkt.