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2002 sterben die Eltern des siebenjährigen Szymek auf ihrem Rückweg in das kleine Dorf Cholny bei einem Autounfall. Sein Leben vor diesem Ereignis kippt in eine ihm scheinbar unerreichbare Vergangenheit. Schon das Leben seiner Großmutter Tosia, bei der er nun aufwächst, ist von Ereignissen geprägt, die es in Stücke rissen, das erste Mal 1939, mit dem Ausbruch des Krieges, da war sie gerade so alt wie ihr Enkel zu Beginn des Romans. Jakub Małecki verwebt nach dem Muster einer Fuge – deren existentielle Themen Liebe, Verrat und Krieg in dunklem Moll und eindringlich zarter Sprache erklingen – das Schicksal des heranwachsenden Szymek mit den Leben der Menschen aus Tosias Vergangenheit: den Einwohnern von Cholny. Die Schicksale dieser Menschen greifen ineinander, bilden Kontrapunkte zueinander, spiegeln sich in den Generationen und bilden ein ganzes Universum aus. Aber sie alle bleiben dem Leben in Cholny mit seinen dunklen Heimsuchungen verhaftet, als erklinge aus tiefer Vergangenheit ein wirkungsmächtiger Ruf zu ihnen empor. Mit Szymek und Tosia tauchen wir ein in das gegenwärtige Polen und hinab in seine vom Krieg gezeichnete Geschichte. Und bewiesen diese beiden Menschen nicht eine so unbedingte Kraft und Liebe, die sich im Schweigen und Handeln ausdrücken, wir könnten der Trauer um die Welt von Cholny kaum entgehen. Aber die beiden zeigen mit ihrem Eigensinn immer wieder auf, dass der Mensch Widerstand leisten kann gegen die Unbill der Wirklichkeit. Jakub Małecki hat mit Rost ein im Licht der dörflichen Besonderheit erstrahlendes Lebenspanorama erschaffen, das aus Cholny heraus tief in unsere Welt zu leuchten vermag.