Angesichts des dramatischen Lehrkräftemangels greifen Bundesländer verstärkt auf Seiteneinsteigende zurück. Dies steht im Widerspruch zur historisch gewachsenen Bedeutung der zweiphasigen Ausbildung in der Lehrerprofession. Zugleich sind die Erwartungen ambivalent: Während einerseits besondere Potenziale aus vorigen Berufsfeldern vermutet werden, problematisieren andere Studien einen schwer irritierbaren, starren Habitus, welcher sich in pädagogikfremden Berufsfeldern herausgebildet hat. Zur Versachlichung dieser spannungsreichen Befundlage fragt die Querschnittstudie danach, mit welchen impliziten Wissensbeständen sich Seiteneinsteigende in den - strukturtheoretisch ermittelten - professionsspezifischen Dimensionen (1) Wissens- und Normvermittlung, (2) Gestaltung von Arbeitsbündnissen, (3) Situations- und personenbezogenes Fallverstehen sowie (4) Umgang mit der schulimmanenten Selektionslogik auf den Lehrerberuf beziehen. Im Rahmen der professionstheoretischen Relationierung werden schließlich Schlussfolgerungen gezogen, inwiefern die empirischen Befunde zur Ausgestaltung eines berufsbegleitenden Professionalisierungsprogrammes für Seiteneinsteigende beitragen können.
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