Die Oktoberrevolution zog 1917 Menschen weltweit in ihren Bann. Mit Versprechungen einer Gesellschaft der Gleichen bot sich die Sowjetunion nicht nur als physisches Reiseziel an, sondern auch als imaginärer Raum gedanklicher Projektionen darüber, wie eine bessere Welt aussehen könnte. Anna Carson Sator analysiert Reiseberichte von Frauen aus der Weimarer Republik und NS-Deutschland, die sich auf ihrem Weg in die vermeintliche Utopie gleichzeitig auf die Suche nach ihrem eigenen Selbst begaben. Dabei zeigt Sator, dass die niedergeschriebenen Erfahrungen als Archiv zu verstehen sind, das nicht nur Informationen über das bereiste Land enthält, sondern auch Vorstellungen über Identität, Kultur und Geschlecht - sei es individuell oder kollektiv.
We publiceren alleen reviews die voldoen aan de voorwaarden voor reviews. Bekijk onze voorwaarden voor reviews.