
Was bleibt, wenn der Tod eine Leerstelle hinterlässt und sich der Umgang mit den Toten verändert? Franca Buss untersucht, wie sich aufklärerische Debatten auf die europäische Grabmalkultur des 18. Jahrhunderts auswirkten. In einem kunsthistorischen close-reading analysiert sie ausgewählte Grabmalensembles aus Mitteleuropa und England und stellt sie in einen größeren geistesgeschichtlichen Kontext. Dabei werden vier Strategien identifiziert, die die Absenz der Verstorbenen im Kontext von Erinnerungsstiftung und Jenseitshoffnung betreffen: Allegorisierung, Sentimentalisierung, Poetisierung und Naturalisierung. Die moderne Selbsterzählung von der Verdrängung des Todes wird in Frage gestellt und gezeigt, dass die Kunst ihre eigenen Entwicklungslogiken verfolgt, die sich teleologischen Verallgemeinerungen entziehen.
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