Klinische Philosophie versucht der philosophischen Arbeit in allen klinischen Kontexten einen Namen zu geben. Sie bezeichnet die Haltung einer inhärent interdisziplinären Theoriebildung und interprofessionellen Praxiskultur. Die Kultivierung dieser Haltung macht Pflegewissenschaft und Philosophische Praxis zu "Schicksalsgefährten", denn einerseits sind sie verbunden in der Arbeit an Leib und Seele, andererseits bleibt ihnen eben dadurch die Anerkennung als Profession und Disziplin verwehrt und macht sie zu "professionellen Anti-Professionellen". Ausgehend von der Annahme, dass zwischen Theorie und Praxis nur ein vermeintlicher Antagonismus besteht, ist daher zu untersuchen, warum die Erfahrungen "guter Praxis" gegenwärtig auf ein "theoretisches Brachland" fallen. Denn es scheint, wir verlieren in klinischen Kontexten viel praktische Erfahrung und kenntnisreiches Engagement an eine erstarrte Theoriebildung. Ob sich die Professionen "klinischen Philosophierens" weiter entwickeln können, wird sich daher an "theoretischen Treibhäusern" entscheiden, in denen die Erfahrungen "on the bedside" eine fruchtbare Entsprechung in der wissenschaftlichen Theoriebildung finden. Denn Aufgabe und Bewandtnis tätigen Philosophierens werden sich maßgeblich daran entscheiden, ob und wie Philosophie zu den Fragen nach Sinn und Bedeutung beiträgt. Mithin wird sich ihre Bewandtnis daran erweisen, ob sie das (metaphysische) Leiden der Menschen wird lindern können.
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