
Europäischer Alltag ist von Kolonialität geprägt. Nicht nur Monumente und Museen, Infrastrukturen und Außengrenzen erzählen von einer andauernden Gewaltgeschichte, sondern auch mindsets und Affekte. Ein eindrückliches Beispiel steckt in Konsumgütern wie Kakao und Schokolade und den Gefühlen, die sie hervorrufen. Was den Kolonisatoren zuerst bitter schmeckte, wurde allmählich zum Statussymbol, zum Lieblingsgetränk und zur täglich verfügbaren Belohnung.
Das ist eine Geschichte des Geschmacks. Er ist historisch, er ist erlernbar, er wird individuell erfahren, aber mit anderen geteilt - und er war zentral für die Philosophie der Aufklärung, die mündige Subjektivität nur bestimmten Menschen zuschrieb. Kakao wird in diesem Band verfolgt in seiner Material-, Diskurs-, Klassen- und Geschlechtergeschichte. Zur Debatte stehen Genuss und Gefühle in ihrer Verschränkung mit dieser Geschichte.
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