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Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Gäbe es die Sorge um Linus, ihren Neffen, nicht, wäre Bettina die glücklichste Frau der Welt. Sie würde endlich, endlich Thomas wiedersehen. Auch wenn es nur für einen Nachmittag und eine Nacht war, so war es doch ein Geschenk, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Obschon sie noch einige Tage Zeit hatte bis dahin, inspizierte Bettina bereits jetzt, so typisch Frau, ihren Kleiderschrank. Sie wollte umwerfend aussehen. Doch was auch immer sie herausnahm, nichts gefiel ihr so richtig. In ihrem Schlafzimmer türmten sich die Sachen auf dem Bett, der Kommode, auf dem Boden. »Was ist denn hier los?«, rief Leni entsetzt und deutete auf das Chaos, das Bettina angerichtet hatte. »Ich will die Sachen herausnehmen, die ich anziehen werde, wenn ich Thomas treffe«, sagte Bettina ein wenig schuldbewusst, denn es sah wirklich fürchterlich in ihrem Schlafzimmer aus. Fast so, als sei eine Bombe eingeschlagen. »Bettina, du hast noch eine Woche Zeit, und aus dieser Müllhalde, die du hier aufgetürmt hast, kannst du ohnehin nichts mehr herausfinden.« »Ja, ich weiß. Aber ich möchte doch schön sein, wenn ich Thomas treffe.« »Du bist immer schön, mein Kind. Und du glaubst doch nicht, dass Thomas dich mehr lieben wird, wenn du irgendeinen teuren Fummel anhast? Er wird es vermutlich nicht einmal bemerken, sondern nur Augen für dich haben, nicht für deine Kleidung.« »Mag ja sein, aber ich weiß trotzdem nicht, was ich anziehen soll.« »Ich helf dir dabei, aber da du schon alles herausgerissen hast, können wir bei der Gelegenheit deine Sommersachen drüben ins Gästezimmer bringen.