Wie und von wem wird Geschichte gemacht? (Und wie und von wem entsorgt?) Sophie Calle zeigt, wie private Erinnerung und kollektives Gedächtnis einander durchdringen.
Mit der Wiedervereinigung wurden auf Betreiben des Senats zahlreiche Ostberliner Denkmäler - die den Kommunismus und den Personenkult in der DDR repräsentiert hatten - faktisch demontiert und beseitigt. Um diesen Vorgang zu dokumentieren, suchte Sophie Calle die Orte auf, von denen die sichtbaren Symbole der DDR-Geschichte entfernt worden sind. Sie bat Passanten und Anwohner, zu beschreiben, was zuvor die jetzigen Leerstellen ausgefüllt hatte: »Ich fotografierte die Abwesenheit und ersetzte die fehlenden Monumente durch die Erinnerungen an sie.«
Sophie Calle betreibt zeithistorische Recherche mit künstlerischen Mitteln und leistet einen anschaulichen Beitrag zur deutschen Erinnerungspolitik, zu proaktiver Geschichtsvergessenheit und dem beharrlichen Eigensinn von Menschen, die sich in den großen Umwälzungen unserer Zeit zu orientieren versuchen.
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