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Die Suchtfibel hat 2010 nach über 25 Jahren eine Auflagenhöhe von mehr als 250.000 Exemplaren erreicht. Wenn sich etwas lange bewährt hat, dann ändert man es nicht so leicht. Schließlich ist schon so manches verschlimmbessert worden. Aber die Erscheinungsformen der Süchte, offiziell der "Störungen durch psychotrope Substanzen" und "sonstiger Störungen der Impulskontrolle", wandeln sich mit den gesellschaftlichen Entwicklungen und ebenso tun es die Behandlungsformen. Zumindest darauf musste eine erneute Auflage der Suchtfibel abgestimmt werden. Herausgekommen ist bei dieser Abstimmung am Ende praktisch ein neues Buch. Der Aufbau und die Zielsetzung sind zwar gleich geblieben, aber alle Texte wurden überarbeitet, aktualisiert und ergänzt. Die Ergänzungen betreffen - eine ausführliche Darstellung und Berücksichtigung derjenigen psychotropen Substanzen, die neben Alkohol und Medikamenten eine zunehmende Rolle bei Missbrauch und Abhängigkeit spielen, vor allem bei den jüngeren Suchtkranken (Amphetamine, Kokain, Opioide, Ecstasy, GHB), aber auch Tabak und Koffein, - neurobiologische und -psychologische Grundlagen der Sucht - "Verhaltenssüchte", insbesondere Glücksspiel, - neuere Therapiebestandteile wie Expositionsverfahren und Achtsamkeit. Aus seinen Vorträgen vor Patienten hat der Autor Ralf Schneider zahlreiche Anregungen erhalten, welche Beispiele, Erläuterungen und Abbildungen als hilfreich erlebt wurden. Einige davon konnten in die neue Suchtfibel aufgenommen werden. Der Preis aller dieser Neuerungen ist ein deutlich größerer Umfang des Buches. Für manchen Lesemuffel und zum Nachdenken noch nicht bereiten Patienten wird die Hürde zum Aufschlagen des Buches damit gewiss nicht geringer. Alle übrigen finden in der erweiterten Suchtfibel vieles von dem, was sie bisher darin vermisst hatten.