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Wurde die "Messingstadt"-Erzählung von der Westexpedition Musa ibn Nusayrs (gest. 716) bisher fast ausschließlich in Hinblick auf ihre historisch-mythologischen "Wurzeln" hin erforscht, interessiert sich diese Untersuchung für literarische Form als expressives Gestaltungsmittel. Durch eine differenzierte Raum-Zeit-Lektüre erscheinen die Stationen der Reise nicht mehr als ein Parcours in der Geografie, sondern als eine Szenenfolge, die Bild für Bild auf den westlichen Ozean (das Totenreich) anspielt. Gleichzeitig verweisen die Stationen motivisch auf die Trias Jerusalem-Felsendom-Paradies und somit auf die Heiligwerdung des Protagonisten. Obgleich in allen Stationen das spirituelle Ziel bereits eingeschrieben ist, wird dennoch eine Progression erkennbar, die eine Entwicklung des Helden reflektiert und sich unter anderem durch das symbolische Umdeuten wiederkehrender Themen ausdrückt. Als wesentlich für die literarische Transformation des historischen Eroberers in einen Heiligen zeigt sich sein fiktiver Rückzug aus dem Kriegsgeschäft als entscheidender Schritt für eine asketische Lebensführung. Diese Unstimmigkeit ist als bewusste Korrektur der Geschichte zu verstehen. Sie artikuliert eine spirituelle Wirklichkeit, die mit der historischen Realität konkurriert, ohne sie jedoch ganz zu verdrängen. Aufgrund dieser Ambivalenz ist die "Messingstadt" keine Legende, die eine Heiligenfigur prägt, sondern der Versuch, eine "mystische" Weltsicht zu illustrierten. In dieser Funktion präsentiert sich auch die Szene im Thronsaal der Messingstadt. Eine bildschöne junge Frau auf dem Thron entlarvt sich bei näherem Hinsehen als eine lebensecht präparierte Mumie, bei der es sich um "Tarmuz, Sohn der Tochter der Amalekiter", handelt. Indem ihre/seine Androgynität nicht wie in bisherigen Forschungen als Abschriftfehler übergangen wird, offenbart sich der Thron als Leerstelle, die mit mehreren in der Erzählung aufgetauchten Figuren zu besetzen ist. Hier wird der mythologische Eklektizismus der "Messingstadt" literarisch gebündelt, was symbolisch als Erreichen einer "Ganzheit" gelesen werden kann, wie wir sie vom sufischen Konzept des "Vollkommenen Menschen" her kennen. Somit unterscheidet sich die Erzählung in ihrem literarischen Anspruch grundlegend von den Messingstadt-Chroniken: Ihr zentralistisches Gestaltungsprinzip weist sie als das Werk geistreicher Autoren aus, die aus Geschichte und Geschichten eine höchst eigenartige Erzählung über eine menschliche Vervollkommnung schmiedeten.