Mathias Litzenburger untersucht die Bedeutung stehender Steine im östlichen Mittelmeerraum und Vorderen Orient in Bronze- und Eisenzeit. Archäologische Befunde aus Mesopotamien, Ägypten, Griechenland, Kleinasien, Syrien, Phönizien, Israel/Palästina sowie aus dem arabischen Raum werden systematisch analysiert und mit Methoden der Bildwissenschaft und Raumtheorie ausgewertet. Dabei tritt die polyvalente Funktion der Steine hervor: Sie dienen als Marker für Grenzen, als Zeichen kollektiven und individuellen Gedenkens, als rechtliche Fixpunkte und als Manifestationen des Transzendenten. Stehende Steine markieren Präsenz und schaffen rituellen Raum, in dem die diesseitige und jenseitige Welt verbunden werden.
Im weiteren Verlauf werden epigraphische und literarische Quellen sowie die Terminologie (skn, nsb) untersucht, um Bedeutungsdimensionen auch aus sprachlicher Perspektive zu erschließen. Im exegetischen Teil widmet sich der Autor allen alttestamentlichen Belegen zu Mazzeben, die nach Personen, Ereignissen und Gottheiten sowie nach Bewertungen (positive Erwähnung, Kritik, Verbote, narrative Zerstörungen) gegliedert und literarhistorisch eingeordnet werden.
Der Autor zeigt, dass die gängige kulturgeschichtliche These einer Bildlosigkeit Israels zu kurz greift. Steine erscheinen als "Bilder", die Präsenz erzeugen, ohne eindeutig als Hauptkultbilder nachweisbar zu sein. Mathias Litzenburger verankert diese Beobachtungen in einem breiten religionshistorischen und bildtheoretischen Kontext.
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